99% der Bevölkerung erachten eine Bedrohungssituation für Österreich in naher Zukunft als wahrscheinlich.
3 Viertel haben Vorkehrungen für einen möglichen Ausnahmezustand getroffen, Essen ist wichtiger als Trinkwasser.
MAKAM Research hat im Rahmen einer aktuellen Forschung die ÖsterreicherInnen zur aktuellen Situation und möglichen Bedrohungsszenarien befragt.
Diese 3 Bedrohungssituationen halten die ÖsterreicherInnen am wahrscheinlichsten: Anstieg an Armut, große Flüchtlingswelle, starke Zunahme der Inflation.
Am wahrscheinlichsten wird in nächster Zukunft eine Zunahme von Armut angesehen, 8 von 10 ÖsterreicherInnen erachten dies als zumindest wahrscheinlich, 79% rechnen mit einer erneuten Flüchtlingswelle und 7 von 10 erwarten eine hohe Inflation mit einer verbundenen starken Preiserhöhung, die als Beschleuniger eines Anstiegs an Armut fungieren kann. Eine steigende Armut unter Österreichs Bevölkerung sowie eine Beschleunigung der Geldentwertung wird von ÖsterreicherInnen, die nicht gegen COVID-19 geimpft sind, häufiger als Bedrohungssituation wahrgenommen als von Geimpften.
Unwetterkatastrophen befürchten knapp 7 von 10, Erdbeben hingegen nur jeder Fünfte. Die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten von Hochwasser, Wirbelstürmen oder anderen umweltbedingten Notlagen wird von COVID-19 Geimpften höher eingeschätzt als von Ungeimpften.
Das Auftreten einer neuerlichen Pandemie halten 69% der ÖsterreicherInnen für zumindest wahrscheinlich, hier zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen bereits gegen COVID-19 Geimpften und Ungeimpften. Sogar 3 Viertel der Geimpften befürchten eine neuerliche Pandemie, jedoch nur etwas mehr als die Hälfte der Ungeimpften.
2 Drittel der ÖsterreicherInnen halten einen Cyberangriff auf kritische Infrastrukturen in nächster Zukunft als zumindest wahrscheinlich, 64% einen Anstieg an Arbeitslosigkeit und 57% befürchten eine nationale Wirtschaftskrise. Diese Gefahr einer wirtschaftlichen Rezession wird in der Altersgruppe der unter 40 Jährigen deutlich häufiger befürchtet, als bei Personen ab 60 Jahren. Auch in der Gruppe der nicht gegen COVID-19 Geimpften wird eine mögliche Wirtschaftskrise häufiger als wahrscheinlich befürchtet.
Nationale Unruhen befürchtet knapp die Hälfte der Bevölkerung, 30% haben die Besorgnis, dass diese zu Ausnahmezuständen führen. Diese Sorgen sind wiederum in der Gruppe der nicht gegen COVID-19 Geimpften siginifikant höher als bei anderen.
Als am wenigsten wahrscheinlich erachten die ÖsterreicherInnen – neben dem Auftreten von Erdbeben – Lieferengpässe bei Gütern des täglichen Bedarfs (37%) und einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems (22%). Knapp 8 von 10 ÖsterreicherInnen glauben demnach nicht an ein Kollabieren unseres Gesundheitswesens.
3 von 4 ÖsterreicherInnen haben Vorkehrungen für mögliche Bedrohungssituationen getroffen. Knapp 6 von 10 haben Nahrungsmittel für zumindest 10 Tage zu Hause gelagert und etwa gleich viele stromunabhängige Lichtquellen, jedoch nur ein Drittel hat ausreichend Trinkwasser zur Überbrückung eines 10-tägigen Versorgungsausfalls zu Hause.
Der Anteil jener, die Vorkehrungen getroffen haben, ist in der Bundeshauptstadt am niedrigsten. Hier haben nur 64% Vorkehrungen für einen möglichen Ausnahmezustand getroffen, hingegen ist in den westlichen Bundesländern der Anteil jener, die bereits vorgekehrt haben mit 88% am höchsten.
59% der ÖsterreicherInnen haben Nahrungsmittel, wie Konserven für zumindest 10 Tage zu Hause vorrätig, sogar 80% der WestösterreicherInnen, aber nur jede/r zweite WienerIn. Nur 35% haben ausreichende Trinkwasserreserven eingelagert.
56% haben für den Notfall händisch oder batteriebetriebene Lichtquellen zu Hause und 39% batteriebetriebene Empfangsgeräte. Ein Gaskocher befindet sich in 9% der österreichischen Haushalte. 9% haben Benzin bzw. einen Treibstoffvorrat in Kanistern in ihrem Heim gelagert und 7% ein Notstromaggregat. 4% geben an, einen Holzofen oder eine alternative Heizmöglichkeit für den Notfall zu haben.
Vorkehrungen werden vor allem wegen einem möglichen Blackout getroffen.
Obwohl nur 39% ein Blackout in naher Zukunft befürchten, haben 30% ihre Vorkehrungen vorrangig anlässlich dieses möglichen Szenarios getroffen. Andere mögliche Gefahrensituationen waren nicht so relevant für Vorkehrungen: So haben nur 13% wegen Unwetterkatastrophen, 12% wegen einer neuerlichen Pandemie und 11% wegen möglicher Lieferengpässe bei Gütern des täglichen Bedarfs vorgesorgt.
Sample und Methodik:
Die Ergebnisse resultieren aus einer Online-Befragung von 523 ÖsterreicherInnen in der Altersgruppe zwischen 20 und 80 Jahren – repräsentativ auf Bundesland, Geschlecht und Alter (Befragungszeit: September 2021).