Künstliche Intelligenz als Schlüsselthema der betrieblichen Weiterbildung: Ergebnisse der Weiterbildungsstudie 2025

Wien, Juni 2025: Die aktuelle, bereits zum 17. Mal durchgeführte Weiterbildungsstudie 2025 von MAKAM Research, bei der im Auftrag der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung 400 Personalverantwortliche und Geschäftsführer:innen repräsentativ für die österreichische Unternehmenslandschaft ab 20 Mitarbeitenden befragt wurden, bringt spannende Erkenntnisse:

Weiterbildung bleibt stabil, Künstliche Intelligenz im Fokus

Trotz multipler Krisen bleibt Weiterbildung ein konstanter und strategischer Pfeiler der Unternehmensentwicklung. Gleichzeitig zeigt sich eine klare Verschiebung der Schwerpunkte: 2025 steht Künstliche Intelligenz (KI) im Zentrum.

KI in der Weiterbildung: Von der Beobachtung zur Anwendung

Mit 71 % Bedeutungszuwachs ist KI das am stärksten wachsende Thema im Weiterbildungsbereich. Bereits 37 % der Unternehmen setzen KI in ihren Weiterbildungsmaßnahmen ein, weitere 34 % planen eine Implementierung in naher Zukunft. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: von der automatisierten Erstellung von Lernunterlagen, Quizfragen und Zusammenfassungen über Feedback-Auswertungen bis hin zu digitalen Onboarding-Assistenten. Auch Standardanfragen werden zunehmend KI-gestützt bearbeitet.

Wegbereiter dieser Entwicklung ist die zunehmende Offenheit gegenüber KI: 74% der HR-Verantwortlichen bewerten KI positiv, ein Zuwachs von zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Budgets bleiben stabil trotz angespannter Konjunktur

Trotz Inflationsdruck und wirtschaftlicher Unsicherheit zeigen sich die Weiterbildungsbudgets bemerkenswert widerstandsfähig:

24 % der Unternehmen erhöhen 2025 ihre Budgets, 68 % halten sie konstant. Lediglich 7 % nehmen Kürzungen vor. Das bedeutet: Trotz des dritten Rezessionsjahres investiert jedes vierte Unternehmen mehr in Weiterbildung als im Vorjahr.

Persönlichkeitsentwicklung und Technik bleiben führend

Neben dem stark wachsenden Bereich KI bleibt Persönlichkeitsentwicklung mit 39% das Top-Thema der Weiterbildung, dicht gefolgt von Technik und Produktion (36%). Gesundheit und Arbeitnehmerschutz legen mit 32% deutlich zu, ein Hinweis auf die wachsende Bedeutung von psychischer Gesundheit und Resilienz.

Trotz KI-Hype: Präsenztrainings weiter am beliebtesten

Klassische Präsenztrainings bleiben mit 60 % das bevorzugte Lernformat. Sie ermöglichen echten Austausch, situatives Lernen und emotionale Verankerung. Digitale Formate (21 %) und Blended Learning (16 %) ergänzen diese Angebote sinnvoll.

Wissenstransfer zwischen Generationen als strategische Herausforderung

Der demografische Wandel stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen: Wie lässt sich das Erfahrungswissen der „Babyboomer“ sichern und weitergeben? Die Studie zeigt:

Der Wissenstransfer ist ein Maßnahmenbündel, Unternehmen setzen im Schnitt drei unterschiedliche Maßnahmen zur Wissenssicherung ein: Am häufigsten: Peer-Learning (68 %), interne Workshops und Schulungen (42 %), Wissensdatenbanken (34 %) sowie Tandem-Modelle (32 %).

Trainer:innen-Qualität als Schlüsselkriterium

Bei der Wahl externer Weiterbildungsanbieter zählt vor allem eines: die Qualifikation der Trainer:innen. 98 % der Befragten nennen sie als wichtigstes Entscheidungskriterium.

„Trotz aller digitalen Möglichkeiten und KI-gestützter Lernlösungen bleibt der Mensch in der Rolle der Trainerin bzw. des Trainers eine Schlüsselfigur in der Weiterbildung“, betont Mag.a Ulli Röhsner, von MAKAM Research. „Es sind persönliche Erfahrung, didaktische Kompetenz und die Fähigkeit zur individuellen Begleitung und Motivation, die die Qualität guter Weiterbildung ausmachen. Technologie kann diese Stärken sinnvoll ergänzen, jedoch niemals ersetzen.“

Unternehmen fordern politische Unterstützung

Um Weiterbildung gezielt zu fördern und die durch KI ausgelöste Innovationsdynamik strategisch zu begleiten, fordern viele Unternehmen klare politische Maßnahmen:

31 % wünschen sich steuerliche Anreize, je 27 % staatliche Förderprogramme sowie Bildungsschecks für Mitarbeitende aus.

Methodik:
Die repräsentative Studie wurde im Zeitraum März bis April 2025 durchgeführt. Befragt wurden 400 HR-Verantwortliche und Geschäftsleitungen in österreichischen Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden. Die Ergebnisse bieten einen fundierten Überblick über aktuelle Trends, Bedürfnisse und Erwartungen an berufliche Weiterbildung in Österreich.

Rückfragen & Kontakt:
MAKAM Research GmbH – Mag.a Ulli Röhsner

E: u.roehsner@makam.at | www.makam.at