Für 9 von 10 ÖsterreicherInnen ist der Klimawandel durch individuelle und kollektive Maßnahmen aufzuhalten. Hingegen bestreiten 6% die Existenz des Klimawandels und 2% glauben nicht daran, dass dieser zu stoppen sei.
Wien (MAKAM) – In einer aktuellen Studie hat MAKAM Research die ÖsterreicherInnen repräsentativ gefragt, wie ihre Einstellung zum Klimawandel ist und wie sie selbst zum Schutz unseres Klimas beitragen.
Der Klimawandel ist zu einem der wichtigsten nationalen und internationalen Themen geworden. 92% der ÖsterreicherInnen sehen durch verschiedenste Aktivitäten eine Umkehr des Klimawandels als realistisch. Vor allem Frauen und jene mit Hochschulabschluss sehen positive Entwicklungen des Klimas, wenn von jedem Einzelnen, aber auch auf kollektiver Ebene Maßnahmen gesetzt werden.
Jüngere Österreicher unter 30 Jahren sehen die Klimaentwicklung pessimistischer
Obwohl vor allem jüngere Menschen sich der Fridays for Future Bewegung angeschlossen haben und gegen den Klimawandel auf die Straße gehen, sind nur 79% der Personen unter 30 Jahren überzeugt, dass Maßnahmen – sowohl auf persönlicher als auch auf kollektiver Ebene zum Erfolg führen.
Jeder Einzelne muss einen Beitrag leisten
Knapp 7 von 10 ÖsterreicherInnen glauben, dass der Klimawandel nur durch einen Beitrag jedes Einzelnen aufgehalten werden kann. Jedoch glaubt nur jeder Zweite unter 30 Jahren an einen Erfolg durch einen persönlichen Beitrag.
Jeder Zweite glaubt nur an eine globale Lösung.
53% der ÖsterreicherInnen glauben, dass das Klimaproblem nur global gelöst werden kann und jeder Zweite fordert, dass der Klimaschutz eines der wichtigsten Ziele unserer neuen Regierung werden soll. Vor allem Frauen sehen die Regierung vermehrt in der Verantwortung.
Klimaschutz ist eine Herzensangelegenheit vor allem der älteren ÖsterreicherInnen
Für 64% der ÖsterreicherInnen ist der Klimaschutz zu einem wichtigen persönlichen Anliegen geworden, wobei dies stark mit dem Alter korreliert. Nur 34% der unter 30 Jährigen sehen den Klimaschutz als wichtiges persönliches Anliegen, hingegen 76% der über 50 Jährigen und sogar 81% der über 60 Jährigen.
2 von 3 wollen sich mit weniger begnügen und haben ihr Verhalten bereits geändert
Fast zwei Drittel der ÖsterreicherInnen sind für den Schutz unseres Klimas bereit, auf Dinge oder Annehmlichkeiten zu verzichten. Die Bereitschaft zum Verzicht zugunsten unseres Klimas ist bei Frauen stärker vorhanden (70%) als bei Männern (60%). Auch hier zeigt sich wieder eine deutlich geringere Bereitschaft der unter 30 Jährigen, wo nur 44% angeben, auf Annehmlichkeiten oder Dinge verzichten zu wollen, um unser Klima zu schützen.
Ähnlich viele (65%) geben an, ihr Verhalten bereits angepasst zu haben und bewusst Maßnahmen zu setzen, um unsere Umwelt zu schützen. Auch hier ist der Anteil mit 40% der unter 30 Jährigen deutlich geringer als der ab 50 Jährigen mit 79%.
Aber was tun die ÖsterreicherInnen nun konkret, um unser Klima zu schützen?
Etwa 8 von 10 ÖsterreicherInnen geben an, konkrete Maßnahmen zum Schutz des Klimas zu setzen. Der Fokus liegt auf einer veränderten umweltfreundlicheren Mobilität sowie auf Mülltrennung und –vermeidung.
Häufigere Öffinutzung und Anstieg der aktiven Mobilität
Insgesamt geben 63% der ÖsterreicherInnen an, ihre Mobilität verändert zu haben, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten: So wird der motorisierte Individualverkehr zugunsten von öffentlichen Verkehrsmitteln reduziert und aktive Mobilität durch häufigeres Radfahren und/oder Zufußgehen gewinnt an Bedeutung. Etwa jeder Zehnte gibt an, auf Flugreisen zu verzichten.
Verzicht auf Plastiksackerln und Vermeidung von Plastikverpackungen
Mehr als die Hälfte der ÖsterreicherInnen liefert einen Beitrag zum Klimaschutz durch Mülltrennung bzw -vermeidung, wobei hier vor allem der Verzicht auf Plastik im Vordergrund steht. Frauen greifen häufiger zum Stoffsackerl und kaufen vermehrt Produkte, die nicht in Plastik verpackt sind.
Etwa ein Viertel kauft mehr saisonal und regional und priorisiert den Kauf heimischer Produkte
Frauen achten verstärkt auf die Herkunft der Produkte und saisonale und regionale österreichische Produkte werden favorisiert. Einige ÖsterreicherInnen verzichten zugunsten unseres Klimas auf den Verzehr von Fleisch, andere geben an, sich aus diesen Gründen überhaupt nur mehr vegetarisch oder gar vegan zu ernähren.
Bewussterer Umgang mit Energiequellen zugunsten des Klimaschutzes
22% der ÖsterreicherInnen geben an, bewusster mit Energiequellen umzugehen. So wird der Energieverbrauch in den eigenen 4 Wänden, beispielsweise durch Stromsparen, Wasserreduktion oder weniger Heizen, reduziert.
Nachhaltigere Lebensweise durch reduzierteren Einkauf
17% der ÖsterreicherInnen kaufen viel bewusster und deutlich weniger ein, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
6% der ÖsterreicherInnen negieren die Existenz eines Klimawandels
Jene 6%, die nicht an einen Klimawandel glauben, begründen es damit, dass es wärmere Phasen in der Geschichte unserer Erde immer gegeben hat. Diese Einstellung vertreten vermehrt Männer und jüngere Österreicher unter 30 Jahren.
2% der ÖsterreicherInnen sind überzeugt, dass der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten sei und wir uns damit abfinden müssen.
Sample und Methodik:
Die Ergebnisse resultieren aus einer repräsentativen telefonischen Befragung von 1.047 ÖsterreicherInnen ab 15 Jahren im CATI-Telefonstudio von MAKAM Research GmbH (Befragungszeit Dezember 2019).
Ansprechpartnerin: Mag. Ulli Röhsner