Aktuelle Studie „Weiterbildung in Österreich 2023“

Der technische und der soziale Wandel konfrontieren Wirtschaftsbetriebe und den Arbeitsmarkt gleichermaßen mit immer neuen Herausforderungen. Vor dieser Ausgangslage sehen österreichische Unternehmen ab 20 Mitarbeiter:innen die Weiterbildung als stabilisierendes Instrument, um diesen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarktes zu begegnen. Dies zeigt die aktuelle, repräsentative Studie „Weiterbildung in Österreich 2023“, die heuer bereits zum 15. Mal exklusiv für die Plattform für berufsbezogene Weiterbildung durchgeführt wurde.

Die Bedeutung von Weiterbildung steigt weiter

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen erwartet eine (starke) Zunahme der Weiterbildung in den kommenden Jahren, während der Rest eine beibehaltene Relevanz auf Vorjahresniveau erwartet.

 

Geplante Budgetsteigerung für 2023 auf dem Rekordniveau des Vorjahres

Die hohe Bedeutung der Weiterbildung spiegelt sich auch auf monetärer Ebene wieder. Das geplante Budget für 2023 liegt fast auf dem Rekordniveau von 2022: 35% der Unternehmen planen mehr Budget als im Vorjahr für Weiterbildung ein; 2022 waren es 37%.

 

Persönlichkeitsentwicklung wieder wichtiger als Informatik & EDV

Dass die Zukunft des Unternehmens von den Kompetenzen und der Entwicklung der eigenen Mitarbeiter:innen abhängt, haben Österreichs Unternehmen längst erkannt.  So steht bei der Frage nach den wichtigsten Weiterbildungsmaßnahmen für einen Wettbewerbsvorsprung Persönlichkeitsentwicklung (40%) knapp vor „Informatik & EDV-Anwendungen“ (38%) an erster Stelle.

Kontinuierlicher Ausbau von reinen Präsenztrainings, digitale Lernformate bleiben wichtig.

Präsenztrainings nehmen weiterhin einen großen Stellenwert ein, wobei der Anteil digitaler Lernformate stabil bleibt. In diesem Jahr werden 57% der Weiterbildungsmaßnahmen als Präsenztrainings durchgeführt, während digitale Lernformate und Blended Learning mit gemeinsam 41% etwa auf dem Vorjahresniveau bleiben. Unternehmen schätzen die Vorteile digitaler Trainings wie Flexibilität und Selbstorganisation der Teilnehmer:innen, während die persönliche Interaktion bei Präsenztrainings  wieder zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Externe Weiterbildung als mögliche Lösung des Fachkräftemangels

Großes Vertrauen setzen Unternehmen bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels in die Weiterbildung. Rund ein Drittel plant verstärkt in die externe Aus- und Weiterbildung der bestehenden Belegschaft zu investieren, um damit den Mangel an Fachkräften zu kompensieren. Denn Weiterbildung vermittelt in den Augen der Unternehmen vor allem Stabilität und Resilienz. Unternehmen, die konsequent in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter:innen investieren, sind fit für die Zukunft und sichern damit ihren künftigen Unternehmenserfolg.

Künstliche Intelligenz (KI) polarisiert

Etwa die Hälfte der Unternehmen steht der schnell fortschreitenden Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (sehr) positiv gegenüber. Begründet wird diese Erwartungshaltung am häufigsten mit der Vereinfachung und Verbesserung bestehender Arbeitsprozesse.

Fast drei von 10 Unternehmen haben eine negative Einstellung zur KI. Einige vermuten eine bevorstehende starke Zurückdrängung des Menschen. So wird befürchtet, dass Menschen die Fähigkeit zu denken, zu entscheiden, eigenverantwortlich zu agieren oder kreativ zu sein, verlieren. Letztlich könnten weder KI noch Computer generell menschliche Arbeitskräfte ersetzen.

 

Die Studie zeigt, dass die Bedeutung von Weiterbildung als Stabilisator gegenüber schwierigen Arbeitsmarktbedingungen ungebremst hoch ist, Künstliche Intelligenz (KI) polarisiert, soll aber vor allem im Kontext mit Aus- und Weiterbildung stark an sozialen Werten orientiert sein

Sample und Methodik

Die Ergebnisse resultieren aus einer repräsentativen Befragung von 400 Unternehmen ab 20 Mitarbeiter:innen (50% online und 50% telefonisch im CATI-Telefonstudio von MAKAM Research GmbH im April 2023).

 

Ansprechpartnerin:

MAKAM Research GmbH

Frau Mag.a Ulli Röhsner

Tel.: 01 / 877 22 52

E-Mail: u.roehsner@makam.at