Gilt im persönlichen Kontakt die Abstandsregelung als eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen Corona, nehmen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise nur wenige Unternehmen Abstand von Weiterbildung

Seit 2009 erstellt MAKAM Research im Auftrag der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PBEB) jährlich die Studie zur Weiterbildung in Österreich. Im Jahr 2020 wurden jeweils gut die Hälfte der insgesamt 500 telefonischen Interviews mit HR- bzw. Personalverantwortlichen, repräsentativ auf die österreichische Unternehmenslandschaft ab 20 MitarbeiterInnen, vor, bzw. nach dem Corona-bedingten Lockdown durchgeführt. Die Ergebnisse der aktuellen Studie liefern somit exklusiven Einblick in die Auswirkungen von Covid-19 auf die Weiterbildung in Österreichs Unternehmen.

Die Auswirkungen der Corona-Krise stellen Österreichs Weiterbildungsverantwortliche vor eine Herkulesaufgabe

Auch wenn man nicht den Begriff der Sisyphusarbeit bemühen möchte, so stellt eine steigende Bedeutung von Weiterbildung vor gleichzeitig leicht rückläufigen Weiterbildungsbudgets Personalverantwortliche in Österreichs Unternehmen zumindest vor eine Herkulesaufgabe. „Die Ergebnisse der Studie Weiterbildung 2020 in Österreich zeigen die Wichtigkeit von Weiterbildung, aber auch den enormen Einfluss der aktuellen Corona-Krise“, resümiert Mag. (FH) Christian Bayer, Obmann der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung und Geschäftsführer der TÜV Austria Akademie GmbH.

Wie die Analyse jener 250 Interviews, die nach dem Lockdown durchgeführt wurden, zeigt, geht man in gut jedem zweiten Unternehmen davon aus, dass die Bedeutung von

Weiterbildung durch Covid-19 stark zunehmen wird. Gleichzeitig ist man in jedem vierten Unternehmen dazu gezwungen, das Weiterbildungsbudget anlässlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdowns zu reduzieren. Knapp jedes siebente Unternehmen möchte zumindest am geplanten Budget festhalten.

Covid-19 als Booster für digitale Kompetenzen?

Einhergehend mit dem österreichweiten Lockdown waren viele Unternehmen dazu gezwungen, relativ abrupt dislozierte Arbeitsformen für die eigene Belegschaft zu etablieren. Obwohl in 7 von 10 Unternehmen die dafür erforderlichen, digitalen Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mittlerweile als (eher) hoch eingeschätzt werden, wollen 42% der Unternehmen entsprechende Investitionen in Zukunft noch weiter intensivieren. Hinsichtlich des Wissenstransfers sehen 6 von 10 Befragte durch Corona eine eindeutige Zunahme der Bedeutung von digitalen Lernformen, was deren zentralen Stellenwert unterstreicht, wie auch Mag. (FH) Christian Bayer betont „Die Krise zeigt, wie wichtig alternative Lehr- und Lernformen und digitale Skills sind.“

Trainings zu Informatik und EDV-Anwendungen sowie Sicherheitsschulungen erfahren einen Aufschwung

Generell erhofft man sich von Weiterbildungen in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, Technik & Produktion, sowie Verkaufstraining & Marketing den größten Wettbewerbsvorsprung. Während jedoch Maßnahmen im Bereich Technik & Produktion durch die Krise eher an Bedeutung verlieren (vor dem Lockdown für 43% der Befragten wichtig, danach für 33%), zeigen sich nach dem Lockdown immer mehr Unternehmen interessiert an Kompetenzerweiterungen bei Informatik & EDV-Anwendungen (27% vor dem Lockdown, 36% danach) sowie Weiterbildungen rund um das Thema Sicherheit (20% vor Lockdown, 25% danach).

Sample und Methodik:

Die Ergebnisse resultieren aus einer repräsentativen telefonischen Befragung von 500 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern im CATI-Telefonstudio von MAKAM Research GmbH (März bzw. Juni/Juli 2020).

Ihr Team von MAKAM Research