Autofahrer leicht abgelenkt – Fokus liegt nicht nur auf der Straße
Ein Drittel telefoniert hinter dem Steuer ohne Freisprechanlage.
Handygespräche ohne Freisprechanlage sind während des Autofahrens verboten. Fast alle AutofahrerInnen wissen es, nicht alle halten sich daran. So ignoriert ein Drittel dieses Verbot und telefoniert ohne Freisprechanlage. Mit Freisprechanlage nutzen sogar 45 % die Autofahrt für Telefongespräche. Das ist zwar nicht verboten, kann aber trotzdem vom Straßenverkehr ablenken. Jüngere FührerscheinbesitzerInnen tendieren häufiger dazu, während der Autofahrt nicht nur das Fahrzeug zu lenken, sondern auch Telefonate zu erledigen. Dies ergab eine Umfrage von MAKAM Research, bei der 869 FührerscheinbesitzerInnen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zu ihrem Verhalten während des Autofahrens befragt wurden.
Telefongespräche werden im Vergleich zu anderen Aktivitäten am Steuer augenscheinlich als nicht sonderlich ablenkend betrachtet, im Gegensatz dazu sagen vier von fünf FührerscheinbesitzerInnen, dass sie noch nie eine SMS/E-Mail während der Fahrt geschrieben oder gelesen hätten. Dasselbe gilt nicht für Navigationsgeräte, diese werden von 38 % auch während der Fahrt bedient, häufiger von Jüngeren und von Männern.
Nicht nur der Gesprächspartner am Telefon, auch BeifahrerInnen und andere VerkehrsteilnehmerInnen haben eine ablenkende Wirkung. Zwei von fünf LenkerInnen haben schon zumindest einmal eine intensive Auseinandersetzung während der Fahrt mit ihren Insassen bzw. anderen VerkehrsteilnehmerInnen geführt.
Gut die Hälfte nutzt die Zeit am Lenkrad, um nach Dingen zu suchen, greift dabei auch gerne zur (nicht alkoholischen) Trinkflasche und einem Snack, nur 13 % rauchen auch während der Fahrt. Musik- bzw. Radiohören wird von fast allen als fester Bestandteil der Autofahrt betrachtet, im Gegensatz dazu werden andere Vorgänge fast nie während der aktiven Autofahrt ausgeführt, beispielsweise Fernsehen bzw. DVD schauen oder kosmetische Prozesse, wie Nägel lackieren oder Schminken.