Die WienerInnen sehen pessimistisch in die Zukunft – vor allem Ältere zählen häufiger zur Gruppe der PessimistInnen.

91 % der WienerInnen sehen den Entwicklungen in zumindest einem Bereich pessimistisch entgegen. Vor allem die Entwicklungen im Bereich Politik, am Arbeitsmarkt, in Bezug auf die Flüchtlingssituation und hinsichtlich der Pensionen bereiten den WienerInnen Kopfzerbrechen. Vergleichsweise hoffnungsvoller sind tendenziell Jüngere, besonders unter 30-Jährige. Dies ergibt eine aktuelle repräsentative Bevölkerungsbefragung von MAKAM Research unter 500 WienerInnen ab 15 Jahren.

Großer Pessimismus hinsichtlich der Entwicklung des Arbeitsmarktes und der politischen Situation
Nur jede/r fünfte WienerIn sieht der Entwicklung des Arbeitsmarktes und der politischen Situation optimistisch entgegen. Tendenziell Ältere und Personen mit niedrigerer Schulbildung sind häufiger der Ansicht, dass sich die Pensionen positiv entwickeln werden. 65 % glauben hingegen an eine Verschärfung der Arbeitsmarktsituation und 61 % sehen der politischen Entwicklung pessimistisch entgegen. Vor allem nicht eingehaltene Versprechungen, fehlende Konzepte und Tatenlosigkeit werden den PolitikerInnen vorgeworfen.

Mehr als die Hälfte glaubt an eine weitere Zuspitzung der Flüchtlingssituation.
Während 27 % der WienerInnen (häufiger unter 50-Jährige) eine positive Entwicklung der Flüchtlingssituation vermuten, sehen 55 % in diesem Bereich problematische Entwicklungen. Vor allem Probleme bei der Integration und eine zusätzliche Verschärfung der Situation am Arbeitsmarkt werden befürchtet.

Positivere Einstellung zu Entwicklung der Pensionen als noch 2013
3 von 10 WienerInnen sehen dem Bereich Pensionen optimistisch entgegen, 53 % (häufiger unter 50-Jährige) haben diesbezüglich jedoch Bedenken; dies sind allerdings um 10 %-Punkte weniger als im Jahr 2013, wo noch 63 % der WienerInnen Pessimismus hinsichtlich der Entwicklung der Pensionen geäußert haben.

Knapp die Hälfte der WienerInnen befürchtet, dass die Wirtschaftskrise noch nicht überstanden ist.
47 % der WienerInnen sehen keine Entspannung der wirtschaftlichen Lage in den nächsten 2 bis 3 Jahren, v. a. ab 30-Jährige glauben nicht an einen Wirtschaftsaufschwung. Dem gegenüber stehen allerdings auch 34 % der WienerInnen, die der Entwicklung der wirtschaftlichen Situation optimistisch entgegenblicken.

Auch die Integration von AusländerInnen stimmt die WienerInnen tendenziell eher pessimistisch.
46 % befürchten eine Verschlechterung der Situation, allerdings vermuten 35 % (häufiger tendenziell Jüngere und besonders 15- bis 29-Jährige) eine positive Entwicklung in diesem Bereich. Diese Einstellung korreliert besonders stark mit der Einschätzung der Flüchtlingssituation.

Die Meinung der WienerInnen hinsichtlich der Entwicklung der Kriminalität, dem rücksichtsvollen Miteinander in der Gesellschaft und der Umweltverschmutzung ist gespalten.
42 % rechnen mit einem Anstieg der Kriminalität in den nächsten Jahren, häufiger ab 60-Jährige. Dies bedeutet einen Rückgang im Vergleich zu 2013, wo noch 57 % mit steigender Kriminalität gerechnet haben. 37 % (2013: 27 %) erwarten sogar einen Rückgang der Kriminalität. 45 % der WienerInnen sind hinsichtlich des rücksichtsvollen Umgangs der Menschen in den kommenden Jahren pessimistisch. Argumentiert wird vor allem mit einem ansteigenden Egoismus in der Bevölkerung und mit eigenen negativen Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen. 38 % (häufiger Frauen) sind hingegen der Ansicht, dass sich das Miteinander verbessern wird.

Im Vergleich zu 2013 stehen die WienerInnen der Entwicklung der Umweltverschmutzung etwas optimistischer entgegen.
38 % (2013: 49 %) befürchten eine Verschlechterung der Umweltsituation (häufiger ab 60-Jährige), 44 % erwarten hingegen eine Verbesserung.

Die Entwicklung der Terrorismusbekämpfung und der Verfügbarkeit der Sozialleistungen werden tendenziell optimistisch gesehen.
44 % sehen der Terrorismusbekämpfung und 46 % der Verfügbarkeit der Sozialleistungen optimistisch entgegen, demgegenüber sehen jeweils 34 % die Entwicklung in diesen Bereichen pessimistisch.

Vergleichsweise am positivsten blicken die WienerInnen auf das Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten, die Sicherheit und auf das bestehende Gesundheitswesen.
6 von 10 WienerInnen vermuten in den nächsten Jahren eine positive Entwicklung der Ausbildungsmöglichkeiten, nur in etwa jede/r Vierte befürchtet eine Verschlechterung in diesem Bereich.
Auch hinsichtlich der Sicherheit (52 % optimistisch) und dem Gesundheitswesen (51 % optimistisch) blicken die WienerInnen überwiegend optimistisch in die Zukunft. 36 % befürchten allerdings eher negative Entwicklungen im Gesundheitsbereich und 29 % äußern Bedenken in Bezug auf die Sicherheit.

Sample und Methodik
Die Ergebnisse resultieren aus einer repräsentativen telefonischen Befragung von 500 WienerInnen ab 15 Jahren im CATI-Telefonstudio von MAKAM Research GmbH (Befragungszeit Dezember 2015).